2016-10-17

Privatsphäre und Datenschutz im digitalen Zeitalter

Für die re:publica Dublin diesen Donnerstag möchten wir euch ein weiteres Highlight vorstellen, das in Kooperation mit unserem Partner Goethe-Institut Irland und der Organisation Digital Rights Ireland stattfindet: Beim Panel "Privatsphäre und Datenschutz im digitalen Zeitalter" geht es um das Thema digitale Technologien in Bezug auf Menschenrechte. 

Das Internet hat sich einerseits zu einem Instrument der Umsetzung von verschiedenen Menschenrechten entwickelt. Andererseits sind digitale Technologien auch an der Einschränkung von Menschenrechten beteiligt, zum Beispiel beim "Recht auf Vergessenwerden" der Google-Suche oder bei der elektronischen Überwachung. Wie können die Grundsätze des Menschenrechts im digitalen Zusammenhang umgesetzt werden? Und wie wollen sich Individuen vom Staat oder von Mega-Konzernen behandeln lassen? 

Sowohl die zwei Gesprächspartner als auch die Moderatorin der Session haben einen ziemlich interessanten Background:

Dennis M. Jennings, ein irischer Physiker, Forscher und Investor ist ein echter Internetpionier: Von 1985 bis 1986 leitete er die Entwicklung des National Science Foundation Networks, also des Netzwerks, das später zum Internet wurde. Er entwicklete die Vision des Offenen Netzes der Netzwerke und war für drei entscheidende Weichenstellungen verantwortlich, die das Internet bis heute prägen: das NSFN sollte ein Universal-Wissenschaftsnetz sein, und nicht nur die Supercomputer miteinander verbinden; es sollte regionale Netze an jedem Supercomputer-Standort miteinander verbinden; und er setzte die Nutzung des Standards TCP/IP des ARPANETs durch, dem Protokoll, das auch heute noch verwendet wird.

Daragh Murray ist Leiter der "Human Rights Centre Clinic" an der Universität Essex. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf den rechtlichen Aspekten bei bewaffneten Konflikten, internationalen Menschenrechten und nicht-staatlichen Akteuren. Zurzeit ist er an dem Projekt "Human Rights, Big Data & Technology" der Universität beteiligt. Innerhalb dieses Projekts konzentriert er sich auf die menschenrechtlichen Implikationen verschiedener staatlicher und nicht-staatlicher Überwachungspraktiken und behandelt dabei speziell Fragen der Privatsphäre, der Ausdrucks- und Meinungsfreiheit, sowie des Schutzes der Menschenrechte im Sinne der partizipativen Demokratie.

Die Gesprächsrunde wird moderiert von Karlin Lillington, Journalistin und Kolumnistin für die Irish Times. Karlins Schwerpunkt ist Technologie, dabei interessiert sie sich vor allem für die politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturelle Aspekte von Informations- und Kommunikationstechnologien. Ihre Recherchen zur Vorratsdatenspeicherung in Irland führten zu dem Berufungsprozesses, den Digital Rights Ireland beim Europäischen Gerichtshof anstieß. Das führte dazu, dass der Europäische Gerichtshof im Jahr 2014 die Europäische Datenschutzrichtlinie ablehnte.

Das verspricht eine spannende Debatte zu werden! Seid am Donnerstag bei der re:publica Dublin dabei!

Die "Privatsphäre und Datenschutz im digitalen Zeitalter"-Session findet um 11:30 Uhr im Smock Alley Theatre statt.

Foto: knous.ie